Du wirst die "Meinung" von Nicht-Hunde-Haltern wohl kaum ändern.
Wir haben zwei Hunde, einen Weimaraner und einen Berner Sennen-Hovawart Mix. Beide sind Kinder und Erwachsene gewohnt. Wenn wir spazieren gehen und es begegnen uns Fußgänger, Radfahrer oder gar Rollerfahrer, sitzen beide zu unserer Seite ab und warten bis diese vorbei sind. Nun passiert es aber, dass wenn wir abends unterwegs sind, der Radweg ist nicht beleuchtet, Jogger oder Radfahrer öfters mal urplötzlich aus dem Dunklen auftauchen und sich wundern oder sogar aggressiv werden, nur weil die Hunde es durch bellen "melden" das da jemand ist. Je nach Reaktion der Personen reagieren eben auch die Hunde. Bleibt die Person stehen oder wird gar aggressiv weil ihn ein großer,böser Hund anbellt, dann reagieren die beiden entsprechen. Sie halten Abstand, aber sie stellen ihn dann. Geht die Person einfach weiter dann interessiert es die beiden auch nicht mehr, sie haben ja ihren Job erfüllt. Wohlgemerkt, das sind Situationen, die wahnsinnig schnell ablaufen, wir rufen sie sofort ab, wenn sie jemanden bemerken, oder gar "stellen".
Eine andere Situation: Beide Hunde sitzen, angeleint vor einem Supermarkt ab, einer von uns ist schnell rein um was einzukaufen, einer ist bei den Hunden. Die Leute laufen in wirklich dreist kurzem Abstand an den beiden vorbei und wundern sich, dass mal geknurrt wird.
Wie jeder Mensch, hat auch ein Hund seinen "persönlichen Wohlfühlbereich". Natürlich kann ich auch an einem fremden Hund recht nah vorbei gehen, ABER ich starre ihm weder in die Augen, noch schenke ich ihm sonst irgendeine Art von Aufmerksamkeit. Der Hund wird selbstverständlich bellen oder knurren wenn ich seinem Bereich näher komme.
Vor einiger Zeit wurde hier in den Zeitungen mal wieder über einen "bösartigen Hund" berichtet. Dieser war vor einem Supermarkt angeleint und hat ein Kind gebissen. Finde den Fehler. Wenn der Hund angeleint war, liegt meiner Auffassung nach die Schuld nicht bei dem Hund, sondern bei den Eltern des Kindes.
Leider ist es so, wie es oben schonmal erwähnt wurde. Es gibt leider viele Menschen, die ihren Kindern von Anfang an eine Grundangst vor Hunden eintrichtern, die sich bis ins Erwachsenenalter durchzieht.
Ein Hund der bellt oder knurrt ist gleich schlecht erzogen. Ein großer Hund ist automatisch gefährlich und jeder Hundebesitzer, dessen Hund bellt oder knurrt ist unverantwortlich und hat sein Tier schlecht erzogen.
Als unser Berner Sennen Hovawart Mix jünger war, habe ich mit ihr immer meine Tochter von der Schule abgeholt. Wir waren immer gleich von vielen Kindern umringt. Beim ersten Mal war der Ring um uns sehr groß, die Kinder hatten Angst und fragten,ob sie beissen würde. Ich habe es dann so eingeführt, dass die Kinder einzeln näher kommen sollten, Bonnie schnuppern lassen sollten und dann durften sie sie streicheln, nicht über den Kopf, also von oben sondern eben so, dass sie sich nicht erschrecken konnte. Das End vom Lied könnt ihr euch sicher vorstellen: Es war für die Kids ein Highlight. Mittlerweile ist Bonnie mit elfeinhalb nicht mehr so begeistert davon, sie ist niemals aggressiv geworden,aber man merkt an ihrem Verhalten, dass es ihr unangenehm wurde, also habe ich es eingestellt.
Leider kann man Aufklärung betreiben wie man möchte, man ist immer potentiell gefährlich, egal ob der Hund groß oder klein ist. Natürlich kann man es versuchen und wenn man öfters mit demselben Personenkreis zu tun hat, lohnt es sich, weil man es sich selbst leichter macht.
ABER das Allerwichtigste: Nicht ärgern lassen!