Hinterlassenschaften im Garten
Obwohl ich seit 30 Jahren mit Hunden lebe, habe ich aktuell ein Problem und überhaupt keine Idee, was die Lösung betrifft. Vielleicht wisst ihr Rat?
Vor 2 Monaten zog hier der zweite Hund ein. Maja ist im Februar 2017 geboren, kommt aus dem größten Tierheim Rumäniens und verbrachte die letzten Wochen, bevor wir sie zu uns holten, in einem deutschen Tierheim - kannte somit seit der Geburt ausschließlich das Leben in Tierheimen.
Sie ist ein Schäferhund-Labrador-Mischling.
Nach mehreren Besuchen im Tierheim - auch gemeinsam mit unserem ersten Hund Milo - entschieden wir uns dafür, dass Maja bei uns einzieht.
Im Tierheim wiesen wir die sehr nette und kompetent wirkende Pflegerin darauf hin, dass unser Milo 2016 eine Krebserkrankung hatte, die mit mehreren Chemos behandelt worden war. Dies wurde besonders angesprochen, da uns aus diesem Grund besonders wichtig war, diesmal einen gesunden Hund zu bekommen... das deshalb, weil Milo nicht durch irgendetwas wieder in besonderem Maße gesundheitlich belastet werden sollte...
Maja zog bei uns ein und selbstverständlich waren wir uns darüber im Klaren, dass ein Hund mit dieser Biografie entsprechende Probleme, was das Leben in einem Haus betrifft, mitbringen könnte.
Abgesehen von einem angeknabberten Schrank, einem zerrupften Teppich und zerfetzten Fußmatten (das ist eben so und kein "Drama" ) gab es die ganz normalen Schwierigkeiten zwischen den beiden Hunden, die sich nach 2 Monaten Zeitgeben zum sehr guten Miteinander entwickelten.
Alleinelassen - auch mit weiterem Hund - ist bis heute schwierig, aber all das sind Dinge, die wir eingeplant und nicht anders erwartet hatten. Das alles werden wir hinbekommen und ich denke, wir haben schon Vieles gut geschaft.
Leider stimmte auch diesmal die Aussage des Tierschutzes nicht, dass wir einen gesunden Hund bekamen, denn das Durchchecken-lassen beim Tierarzt ergab, dass Maja Giardien hat - einen Befall mit kleinsten "Würmchen" - Parasiten, die offensichtlich häufig bei Auslandshunden vorkommen.
Aktuell sind wir bei der vierten (!) Medikamentengabe, die leider jeweils das Mitbehandeln unserer 3 Katzen und des weiteren Hundes (hat er glücklicherweise gut verkraftet) bedeutete, um Ansteckungen zu vermeiden. Die anderen Tiere sind aktuell nicht betroffen - trotz engen Kontaktes, aber vermutlich Dank guter Abwehr....
Lange Erklärung, aber jetzt zum eigentlichen Problem:
Maja war - was uns erstaunte, aufgrund ihrer Vorgeschichte - vom ersten Tag an stubenrein.
Als sie einzog, war das Wetter super und die Terrassentür stand fast immer offen.
Da wir erwartet hatten, dass wir erstmal damit hätten anfangen müssen, sie ans draußen Machen zu gewöhnen, waren wir positiv überrascht.
Hinterlassenschaften im Garten wurden beseitigt und versucht, ihr durch Spaziergänge zu ermöglichen, dass sie wärend diesen macht und eben nicht in den Garten - so, wie es bei unserem anderen Hund (mit wenigen Ausnahmen) auch funktioniert...
Wir können aber ewig lange Spaziergänge machen. Sie macht nicht und will dann, nach der Rückkehr, in den Garten.
Wenn wir die Tür dorthin nicht öffnen und wieder mit ihr ins Feld rausgehen, macht sie dort nicht.
Sie wartet tatsächlich, bis sie in den Garten kann und das auch, wenn es den ganzen Tag dauert. Dann setzt sie gleich an mehreren Stellen ihre Häufchen ab und dadurch - und durch den Urin, der auch seltenst bei Spaziergängen gelassen wird - sieht unser Garten inzwischen gruselig aus. Sie hat keine festen Ecken und der Rasen ist übersäht mit kahlen Stellen.
Da ich immer versuche Erklärungen zu finden und zu beobachten - logisch - vermute ich, dass sie unterwegs zu aufgeregt ist und keine Sicherheit hat, um sich irgendwo hin zu hocken. Der Garten ist offensichtich "sicherer".
Aber auch das Gehen von gleichen Runden im Feld scheint nichts zu nützen. Dazu kommt, dass ein unnötig langes Verbleiben der Giardien im Körper nicht gut ist - die sollen ja raus.
Offensichtlich bleibt bis zur Lösung dieses gesundheitlichen Problems keine andere Möglichkeit, als das "Ruinieren des Rasens" zu akzeptieren.
(Das die Hygienemaßnahmen bzgl. der Hinterlassenschaften eingehalten werden, ist klar - extrem aufwändig, denn wir putzen ja seit Wochen, kochen Näpfe aus, desinfizieren und waschen Decken und Körbchen und sind bemüht, alles zu vermeiden, damit wir die Viecher endlich los werden....)
Wenn das hoffentlich endlich der Fall sein sollte:
Habt ihr eine Idee, wie Maja lernen kann, bei den Spaziergängen zu machen?
Das hat noch bei jedem Hund hier geklappt, aber sie ist regelrecht fixiert darauf, nur im Garten zu machen, als sei dieser "ihr großes Hundeklo".
Ich habe das Ganze derart ausführlich beschrieben, weil die gesundheitliche Situation aktuell zu berücksichtigen ist.
Ich befürchte aber, dass sie tatsächlich irgendwann eher ins Haus machen würde, wenn wir sie nicht in den Garten lassen, als irgendwo unterwegs.
Kennt wer eine ähnliche Problematik und hat vielleicht irgendeine Idee?
Vielen Dank fürs Lesen des langen Textes und liebe Grüße in die Runde!