Ein Hundeleben....
The Gohst!Du kennst doch sicher den Film!
Ich bin Cana. Ein seltsamer Name, das ist mir durchaus bewusst! Ich komme später noch einmal darauf zurück. 1994 wurde ich geboren. Meine Mutter war ein Mix, mein Vater war ein Mix. Meine Mom hat mir erzählt, dass sie meinen Vater Weihnachten kennengelernt hat. Sie waren wohl ganz toll ineinander verliebt und das Ergebnis waren 9 Welpen. Leider haben meiner zwei Geschwister nicht überlebt. Wir wurden auf einem Bauernhof geboren. Wir waren halt Tiere! Meine Mutter hatte sich im Heu eine Wurfkuhle gegraben und uns dort abgelegt. Sie hat sich alle Mühe gegeben, aber es hat für zwei von uns wirklich nicht gereicht.
Wir waren immer noch zu viele. Also hat man im Ort bekannt gegeben, dass es ganz süße Welpen gibt. Ein Bauernhof muss auch sehen, dass er weiter existiert, Geld einnimmt, wo immer es geht! Die Tochter des Bauern war anders, sie mochte uns, und gab sich alle Mühe, dass wir gut unterkommen! Das war für uns nicht leicht, viele Eltern kamen mit ihren Kindern, um uns anzuschauen! Wir wurden aufgehoben, gehalten, oft falsch gehalten und sehr oft fallen gelassen! Das tat ganz schön weh. Dann kam mein Herrchen mit seiner Frau. Er setzte sich einfach hin und gab mit die Chance ihn kennenzulernen. Er lud mich mit alle meinen Geschwistern und meiner Mama zu sich in sein zu Hause ein. Wir durften herumtoben, und wenn wir vor Freude mal Pippi machten, hat er gelächelt es weggewischt und uns alle geknuddelt.
Ich bin dann bei ihm eingezogen. Wohw, ich war so klein, und das Haus und der Garten so groß! Er hat sich einfach zu mir gesetzt, mir gezeigt, dass ich hier zu Hause bin und geliebt werde. In dieser Zeit bekam ich auch meinen Namen. An diesem Tag waren Freunde meines Herrchens zu Besuch. Die Frau meines Herrchen hatte sich viele Namen für mich zurecht gelegt. Alle endenten mit I. Mein Herrchen lehnte das kategorisch ab. Er sagte ich sei kein I, sondern eine tolle Hündin. Da meinte sein Freund, nenn sie doch einfach Canae (lateinisch Hund). Seine Frau, eine Italienerin sagte, nenne sie bitte einfach Hündin ...Cana. Der Name gefiel mir, also lief ich zu meinem Herrchen und stuppste ihn an. Seit der Zeit hieß ich Cana. Ich habe viel Unsinn getrieben, mindestens ein Paar Schuhe zerfledert, weil er mich alleine ließ, er zur Arbeit musste! Wenn er zurück kam, hat er mich nicht bestraft sondern in die Arme genommen. Seine Frau hat mich damals auch geknuddelt.
Wir lebten eine gute Zeit. Dann kam plötzlich ein kleiner Mensch dazu, der fürchterlich stank und sehr laut war. Ich habe mir gedacht, ok, es gehört zu unserem Rudel dazu. Ich habe lange Zeit gebraucht, um mich an den Geruch und den Lärm zu gewöhnen, aber sie war ja nicht böse! Sie war unbeholfen, dass war ich als Welpen ja auch!
Wir hatten alles in allem eine sehr schöne Zeit miteinander! Ich hatte ein tolles zu Hause, liebevolle Menschen um mich herum.
Ich habe mich mit vielen Hunden vertragen, hatte viele Freunde, habe vieles mit meinen Menschen erlebt!
Ich war in Österreich im Schnee, war in der Toscana und habe dort mit einem neuen Freund den Hof aufgemischt.
Ich war in der Schweiz, ich habe viel von dieser Welt gesehen immer mit meinem Beschützer!
Ich wurde langsam alt. Ich war nicht mehr so schön wie noch vor ein paar Jahren. Trotzdem bekam ich immer noch einen Kuss auf die Schnauze von ihm.
Ich bekam Alterswarzen und immer noch nahm er mich liebevoll in den Arm.
Mein Fell wurde strubbig, und immer noch nahm er mich liebevoll in den Arm, wenn ich ihn begrüßte.
Dann kam der Tag, vor dem ich solche Angst hatte, warum eigentlich, denn er war ja da!
Ich wurde krank, bekam meinen ersten Epileptischen Anfall. Es war grausam. Ich erkannte mich nicht wieder ich war orientierungslos und aggressiv.
Ich hatte fürchterliche Angst! Ich bin gegen Möbel gerannt, war orientierungslos, habe gespeichelt und geschäumt, habe unkrontolliert Urin gelassen.
Er hielt mich. Ich habe ihn gebissen, obwohl ich das nicht wollte.
Er hielt mich immer noch!
Diese Schübe kamen immer häufiger. Dann setzte er mich ins Auto, er fuhr mit mir zum Tierarzt. Wir beide wussten was nun kam, der Abschied!
Ich mochte den Tierarzt, er war immer gut zu mir! Ich bekam eine erste Spritze und wurde müde. Er, den ich liebte, war bei mir. Ich bekam eine zweite Spritze und merkte, wie mein Herz langsamer schlug, doch er war bei mir.
Ich verkroch mich in seine Arme, zeigte ihm noch einmal meine Liebe und spürte die seine. Dann ging ich über den Regenbogen.
Ich sah ihn wie er mich in meiner Lieblingsdecke an meinem Lieblingsplatz im Garten begrub!
Es war ein gutes Leben, auch wenn er mir fehlt! Jetzt schau ich ab und zu nach unten. Sehe ihn mit seinem neuen Hund. Ich sehe, dass mein Bild immer noch im Eingangsbereich des Hauses hängt, sehe wie er oft davor steht und sich mein Bild ansieht. Ich weiß, er liebt mich immer noch, ich weiß, dass er sich Vorwürfe macht, weil er mich einschläfern lies. Dabei war es doch das einzige was er für mich tun konnte, wenn er mich nicht weiter leiden sehen wollte. Ich würde ihm das alles so gerne sagen und zeigen, aber er kann mich ja nicht mehr hören.
Wir werden uns aber wiedersehen!