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Ich kann mich nicht trennen...

Ich kann mich nicht trennen...
Von meinem 15 Jahre alten Zwergpudel Joschi.
Joschi hat schon seit langem Herzprobleme, die Klappen schliessen nicht vollständig und er hat „Wasser in Herz und Lunge“.
Deshalb bekommt er seit langem viele Medikamente.
Dazu kommt dass er taub ist und fast blind.
Und häufig Inkontinent ( das stört mich nicht!)
Er kann nicht mehr alleine bleiben, dann bekommt er Panikattacken.
Bisher hat er mich auf Schritt und Tritt begleitet, auch zur Arbeit.
Meine Tochter ist gerade arbeitslos, sie übernimmt ihn wenn ich arbeite.
Das alles macht das Leben schwierig , doch ich finde immer irgendwie eine Lösung. Muss halt auf sehr vieles verzichten.
Morgens geht es ihm richtig gut, dann geht er gerne raus und schnüffelt was das Zeug hält.
Doch stündlich fällt er dann ab.
Er liegt nur noch auf einer Stelle und ist kurzatmig.
Ich hatte bereits 2 Termine zum Einschläfern,doch seltsamerweise war er zu beiden Terminen in Topform.
Nun, da der heiße Sommer bevorsteht frage ich mich ob es Sinn macht ihn diesen zu ersparen?!
Was meint ihr dazu?!
Und dann schließt sich ein weiteres Problem an.
Unser TA macht keine Hausbesuche.
Soll ich einen fremden bestellen?
Mein TA sagt es sei besser bei ihm, weil der Leichnam dann sofort bis zur Abholung bei ihm gekühlt liegt.
Joschi soll kremiert werden...
Ich bin wirklich ratlos und verzweifelt...
Auch der Zeitpunkt fürs Einschläfern macht mir zu schaffen: morgens geht er so gerne mit mir raus- abends freut er sich auf zuhause.
So oder so, alles sch.....
Ich danke allen, die bis hier gelesen haben und wäre für einen guten Rat sehr sehr dankbar!!!!
Profilbild
**********Marst
187 Beiträge
Nein, ich möchte nicht mit Dir tauschen
denn dass ist eine der schwierigsten Entscheidungen in deinem Leben. Los zulassen. Du hast die Wahl zwischen Einschläfern oder das dein Schatz zuhause in deinen Armen einschläft. Möge Dir die Kraft bei dieser Entscheidung nicht fehlen.
********ne68 Frau
1.390 Beiträge
Schwere Entscheidung
Wenn man in der Situation steckt, ist es immer schwer, die "richtige" Entscheidung zu treffen, da sehr viele Emotionen mitspielen.
Ich war schon in einer ähnlichen Situation und man muss, so schwer es ist, ehrlich überlegen, welche Lebensqualität das Tier noch hat... welcher Anteil am Tag ist "gute" Zeit und welcher die weniger gute bzw. "schlechte"... und dann zum Wohle des Tieres entscheiden.
Vielleicht besprichst Du Dich auch nochmal mit Deinem Tierarzt... er kann diesbezüglich in der Regel gut einschätzen, wie hoch die Lebensqualität Deines Hundes noch ist.

Mein Tierarzt hat mich damals sehr einfühlsam beraten, alles in Ruhe besprochen... vor allem das Für und Wider.
*danke*
Als Kind lebte ich bei meinem Großvater.
Er musste als Soldat in zwei Weltkriege und hatte wohl deshalb noch eine Pistole übrig.
Er liebte seine Hunde sehr.
Immer wenn die Zeit gekommen war, bekam der betreffende Hund einen besonders schönen Tag.
Am Abend bekamm er eine bedondere Fleisch Mahlzeit, kurz vor dem letzten Happen wurde er erschossen.
Mein Opa sagte immer, ein Hund hat einen guten Tod verdient und wir dürfen keine Feiglinge sein...
Wir sind es dem Hund schuldig.
Jetzt muss ich weinen, weil ich es auch so oder ähnlich machen möchte.
Geht aber natürlich nicht.
Mein TA sagt es sei besser bei ihm, weil der Leichnam dann sofort bis zur Abholung bei ihm gekühlt liegt.
Wat´n Quatsch!
Ich würd´s zuhause machen und mir vorbehalten, den Hund am nächsten Tag zur Praxis zu bringen (falls ich nicht schaffe ihn dem TA gleich mitzugeben).
Selbst im Sommer fängt der nicht sofort zu stinken an.
Sollte ein Tierkrematorium in Deiner Nähe sein, kannst Du ihn i.d.R. auch selbst dort hinbringen.

Wasser in Herz+Lunge is ´ne harte Nummer....Atemnot grausam *snief*
Die Vorgängerin von Joschi stsrb zuhause.
Abends wurde sie abgeholt, da war sie mit der aufliegenden Körperseite ganz feucht.
3 Monate später hatte ich Speckkäfer, sogenannte Leichenkäfer, in der Wohnung.
Über 6 Monate musste der Kammerjäger kommen, bis sie gänzlich ausgerottet waren.
Im Sommer geht das leider sehr schnell!
Sorry, 3 Wochen spä!!
*******l72 Frau
481 Beiträge
Ich kenne das Gefühl sehr gut.
Damals bei unserer ersten Hündin war es ähnlich. Ihr ging es immer schlechter, sie war inkontinent, wurde immer dünner, schlechte Durchblutung ect.
Dann haben wir die Entscheidung getroffen und mit unserer Tierärztin einen Termin für den nächsten Tag ausgemacht.
Spät abends hat sie meine Mutter nach vielen Wochen wieder schwanzwedelnd an der Tür begrüsst, wie diese vom Dienst heimkam. Am nächsten Morgen lief sie rum, als wäre nie etwas gewesen. Meine Mutter meinte damals auch, wir können sie doch nicht einschläfern lassen, so gut wie es ihr geht.
Wie du selber schon gemerkt hast, ist es mehr Schein als Sein.
2 Stunden später ging es ihr wieder total schlecht und sie konnte kaum mehr aufstehen. Ich hab sie zu meinen Großeltern hoch getragen, damit sie Abschied nehmen konnten und dann ins Auto.
Es war kein einfacher Schritt und auch keine einfache Entscheidung aber die beste damals für sie.
Wir haben später gesagt, sie wusste, dass wir ihr die Entscheidung abgenommen haben und das war ihre Art des Abschiednehmens.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass jeder unserer Hunde wusste, wenn wir ihm die Entscheidung abgenommen haben und es Zeit war zu gehen.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft für deine eigene Entscheidung zum Wohl deines Hundes.
Weiß ja nicht wie sie lag...ich hab meine Tiere immer kühl gelagert
wenn ich mich von ihnen verabschiedet hatte ( Keller, verschlossene Tüte)
bis sie am nächsten Tag bestattet wurden.
********self Frau
99 Beiträge
Schwere Entscheidung
Ich möchte dir ehrlich gesagt keinen Rat geben, da jeder das für sich und sein Tier entscheiden muss.

Ich habe meine Tiere(ein Hund war noch nicht dabei) immer erlösen lassen, da sie sich auch meistens sehr gequält haben und ich nicht wollte das sie schmerzerfüllt sterben.
Das war immer mein Gedanke und Wahrnehmung.

Ich muss aber auch ehrlich gesagt gestehen, dass ich auch noch nie über sowas wie eine Bestattung oder Gedenkstätte für meinen hund oder meine katzen nachgedacht hab .....eventuell, weil ich damals jünger war und solche Möglichkeiten nicht bestanden.

Ich wünsche dir sehr viel Kraft
*********sche Frau
187 Beiträge
Diese Entscheidung zu treffen ist eine der schlimmsten, die es im Zusammenleben mit einem Tier gibt.

Ich hoffe für mich, dass wenn es so weit sein sollte, ich mir bewusst bin, dass meiner ein schönes Leben bei mir hatte. Wir viele Tiefs und ganz viele schöne Hochs gemeinsam gemeistert haben. Und das er gehen darf, wenn es für ihn hier mehr Qual als Qualität ist.
Ich habe bei all unseren Tieren, die wir früher zu Hause hatten immer wieder mitbekommen, dass sie nach der getroffenen Entscheidung "Es ist gut, du darfst jetzt gehen" so dankbar waren und uns auch oft noch mit einem unbeschwerten Moment beschenkt haben.

Ich wünsche dir ganz, ganz viel Kraft für die kommenden Tage und Wochen.
******wke Frau
2.231 Beiträge
Das....
...ist keine schöne Situation. Leider musste ich das schon sehr oft mitmachen. Meine Hunde wurden nur beim TA eingeschläfert, wenn es sich bei der Konsultation herausgestellt hat, das es keine Hoffnung mehr gibt. So war es bei meinem letzten. Hatte nachts einen Schlaganfall und beim Besuch beim TA war dann klar, das auch eine Therapie nicht helfen könnte ihm wieder ein schönes Leben zu ermöglichen. (Mir war das zwar davor schon klar, aber man hofft ja doch immer auf eine Möglichkeit das unausweichliche abzuwenden) Also direkt beim TA einschläfern lassen. (Könnte schon wieder *heul2* ) Haben ihn dann mit nach Hause genommen. Schließlich sollte sich die Katze und auch meine Tochter von ihm verabschieden können. Alle anderen, sein Bruder, seine Mutter und auch die Tante wurden zu Hause eingeschläfert. Ihre Gefährten waren dabei und es war alles ruhig und entspannt.

Ein Tierarzt der keine Hausbesuche macht....den hätte ich schon lange gewechselt. Sorry, aber ich bin froh das meiner anders ist. Für den ist es auch ein Bedürfnis dem Tier soviel Streß wie möglich zu ersparen.

Bei uns würde der Tierbestatter das Tier auch am selben Tag abholen. (Ich hab meine selber hingebracht)

Ich wünsche Dir für die Entscheidung und die Zeit danach viel Kraft.
Liebe
Ist nicht nur das gemeinsame Leben mit einem Tier. Liebe ist auch loszulassen, wenn die Zeit gekommen ist.
Wie die Entscheidung fällt, muss jeder für sich selbst entscheiden, so schwer es auch fällt.
Ich weis
Wie du dich fühlst. Unsere Familie musste sich von Männchen trennen. Er hatte fortgeschrittene Herz Insuffizienz, mit Wasser in den Lungen.

Wir haben viele nasse Tücher in der Wohnung aufgehängt und den Ventilator laufen lassen. Dies hat ihm geholfen.

Irgendwann war es so schlimm, dass er ihm der Erstickungstod gedroht hat. Da beschloss meine Schwester unseren kleinen Loui gehen zu lassen. Sie hat ihn dann mitgenommen damit sich unsere Emma verabschieden konnte. Am nächsten Tag wurde er einzeln eingeäschert.

Ich wünsche dir viel Kraft, du wirst es merken wenn dein Schatz nicht mehr kann und dann wirst du wissen was zu tun ist *troest*
*****ond Frau
766 Beiträge
Lebensfreude
Lebensfreude hat er lass ihn leben so lange er glücklich ist. Die Zeit kommt da geht er dan friedlich und glücklich alleine zu gott. Wie unsere die haben wir im garten ganz tief zu ruhe gebettet am lieblingsplatz
*********dwerk Frau
43.755 Beiträge
Sprich...
... doch bitte nicht von einschläfern, es geht hier um Erlösung.

Ich hatte letzten Oktober auch diesen schwierigen Gang und trauere immer noch.

Für meinen Hundi war es kein adäquates Leben mehr.

Meine Tochter hat mich begleitet. Wir haben sehr sehr lange mit dem Tierarzt gesprochen.

Du solltest auch daran denken, dass du eine Verpflichtung gegenüber deinem Hund hast.

Ich weiß, meine Tochter und ich haben die richtige Entscheidung getroffen haben, auch wenn es wenn tat und immer noch weh tut.

Er ist über die Regenbogenbrücke in ein besseres Leben gegangen.

Ich wünsche dir alles Gute.
******978 Mann
3.875 Beiträge
Solange dein Hund gute Momente hat, gibt es keinen Grund ihn einzuschläfern. Das ist meine Meinung....

Wenn ein Hund 15 Jahre ein treuer Begleiter war..dann finde ich es richtig zum Ende hin ihm ein treuer Begleiter zu sein...egal welche Mühe es macht.

Wenn es noch einen Funken Lebensqualität gibt und man das Tier schmerzfrei halten kann...dann ist für mich die Sache klar
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ich kenne das auch. Meine Irische Wolfshündin war sehr krank. 2 Tierärzte hatten gesagt, dass nichts wirklich helfen würde, man könne nur Schmerzen bekämpfen.
Dass sie keine Schmerzen hatte war das Wichtigste und Entscheidende. Immer, wenn ich den Eindruck hatte, es geht gar nicht mehr, kam der Tierarzt raus und gab Medikamente.

Die Gefühle waren zwiespältig. Einerseits war ich froh, dass der Tierarzt mir Mut machte, dass es noch nicht das Ende sei - er weiter machte. Andererseits wuchs das Gefühl, dass das falsch sei. Aber... ich konnte doch den Tierarzt nicht bitten, meinen Hund zu erlösen, wenn er als Fachmann weiter behandeln will.
DAS war ein schreckliches Gefühl.

Der Tierarzt kam zu uns, sagte, was wir als nächstes Medikament geben, nachdem er untersucht hatte, verabreichte... und fuhr.
Und wir lagen hier mit einer immer dünner werdenden großen Hündin auf der Decke, die sich kaum bewegen konnte...

Dann kam dieser Morgen. Sie versuchte aufzustehen - konnte nicht (auch nicht mit Hilfe). Sie musste raus - wollte in den Garten - ging nicht. Sie jaulte schrecklich und sah mich an...

Tierarzt... nicht erreichbar - noch keine Sprechstunde und nur die Mailbox am Handy.
Vertretung raussuchen... kommt nicht raus.
"Sie müssen den Hund in die Praxis bringen."
Ein Hund mit Schmerzen, der nicht mehr aufstehen kann, 85cm Schulterhöhe und 60 Kg...

Uns blieb nichts anderes, als die Hündin auf eine Decke zu legen und mit mehreren Leuten ins Auto zu tragen.
Der Tierarzt, der Bereitschaft hatte, hat sie sofort - im Kofferraum meines Kangoo - erlöst...

Was ich damit sagen will?
Ich habe damals einen riesen Fehler gemacht. Ich konnte nicht loslassen und habe nach jedem Strohhalm gegriffen.
Und als dann nichts mehr ging, war der Tierarzt nicht erreichbar. Ich hatte - und habe - so ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht stark genug gewesen bin, dem Tierarzt zu sagen : "Punkt!"

Natürlich ist es immer anders - jedes Leben, jede Krankheit... und was ich erlebte, muss sich nicht wiederholen. Ganz klar.
ABER es kann den Punkt geben, der dann keinen würdevollen Abschied mehr ermöglicht.

Es ist jetzt mehr als 2 Jahre her und es fällt schwer, das hier zu tippen.
Vielleicht ist es aber wichtig für die Überlegung?
Vielleicht tut es auch ein bisschen gut, zu lesen, dass man nicht "alleine schwach" ist, was das Loslassen betrifft?

Ich wünsche ganz viel Kraft!
*********5000 Frau
2.980 Beiträge
Tauschen....
Möchte ich wirklich nicht.
Ist wie die Wahl zwischen Pest und Cholera.!!!

In meinem Leben habe ich eines, ganz sicher gelernt....
eine *entscheidung* ist * besser* als *keine* entscheidung

Mit Wasser in der Lunge lebt es sich glaube ich, eher schlecht.... Besonders wenn das Herz auch betroffen ist.
Ich als Mensch kenne nur Panikataken und Rhythmusstörungen, finde beides sehr angsteinflößend.

Ich wünsche euch, ganz viel Kraft bei eurem Weg *herz*
**********amore Frau
419 Beiträge
Diese Entscheidung musste ich im September 17 auch treffen. Mein Mädchen hatte das Cushingsyndrom, Herzklappenfehler und Wasser in der Lunge.

Ein halbes Jahr konnte sie gut damit leben. Wassertabletten, Herztabletten und ein Naturheilmittel gegen Cushing.

Trotzdem habe ich gespürt dass sie nach und nach abbaut und es ihr letzter Sommer war. Eine Woche bevor sie starb war meine Freundin mit ihren Hunden bei mir. Sie hat Lilly angesehen und geweint, wir wussten dass sie sich das letzte Mal sehen.

Dann hat sie mir von einem auf den anderen Tag jegliche Medikamente und Futter verweigert. Das hat sie auch noch nie getan, egal welche sie nehmen musste, mit Leberwurst war das nie ein Thema.

Ich bin dann mit ihr zu meiner Tierärztin gefahren, sie hat sie nochmals geröngt und nur den Kopf geschüttelt. Lunge mit Wasser voll, Leber dreifach vergrößert.

Sie meinte nur ich kann sie zuhause sterben lassen (was ich immer wollte) oder jetzt bei ihr. Nur zuhause wird sie elendig ersticken. Das war dann der ausschlaggebende Punkt für die sofortige Erlösung. Wir sind dann nach hause gefahren, ich habe sie dann in den Buggy gelegt, die anderen Hunde gepackt und wir sind im Sonnenschein spazieren gegangen, alle ihre Lieblingsplätze besucht.

Mein Hund und ich waren 14 Jahre eine Einheit. Jeder wusste vom anderen was er gerade fühlt oder denkt. Instinktiv? Wenn ich sie rufen wollte stand sie schon neben mir ohne dass ich ein Wort gesagt habe. Wenn es mir schlecht ging hat sie mich nicht aus den Augen gelassen, umgekehrt lag sie immer in meinen Armen.

Wir haben viele Schicksalsschläge gemeinsam durchgestanden und ihr Tod war für mich die Hölle. Ich bin körperlich und seelisch zusammen gebrochen und auch heute noch krank geschrieben.

Ich muss aber dazu sagen dass ihr Tod das I-Tüpfelchen aller Tiefpunkte war.

Sie lag dann noch zwei Tage bei mir im Bett, da hat nichts gestunken und auch keine Leichenflüssigkeit. Leider hatte ich zu diesem Zeitpunkt keinen Pfennig Geld. Daher habe ich meinen alten Gefrierschrank aus der Garage geholt und sie mit ihrer Lieblingsdecke dort reingelegt. Wenn die Sehnsucht und die Trauer zu schmerzhaft waren konnte ich sie immer noch streicheln.

Nach 4 Wochen war dann die Geldknappheit vorbei und ich bin mit ihr ins Krematorium zum einäschern gefahren. Dort gab es einen Raum der Stille und dort konnte ich sie noch eine Stunde in den Armen halten. Danach war ich noch bei ihr bis sie in den Ofen geschoben wurde. Das habe ich noch auf dem Bildschirm vefolgt.

Seitdem ist nichts mehr wie es war und jeder Tag ist ein neuer Kampf.

Trotzdem würde ich immer wieder so entscheiden um meinen Hunden Schmerz und Qual zu ersparen.
That's me
******n_P Mann
124 Beiträge
Eine Entscheidung ...
... ist besser als keine Entscheidung. Und da möchte ich mich "lustvoll65000" vollinhaltlich anschließen.

Ich musste meine Retriever-Hündin im März 2017 gehen lassen und zum großen Glück war das in einem Moment, wo die ganze Familie (Eltern und zwei erwachsene Kinder) anwesend waren und mit entscheiden konnten.

Auch meine Grundeinstellung im Leben ist: Man muss ständig Entscheidungen treffen, kleine, mittlere große und sehr große, und zu letzteren zählt mit Sicherheit, ob man den geliebten Hund erlöst. Und ich denke, man sollte eine Entscheidung, die man auf Grund der gegenwärtigen Bedingungen getroffen hat, später niemals mehr in Frage stellen! Man hat auf Grund der aktuellen Lage entschieden, dann ist die Entscheidung richtig gewesen und PUNKT. Ergeben sich vielleicht später noch andere Gesichtspunkte, verwerfe ich die sofort, weil die Entscheidung nicht mehr zu ändern ist und ein Grübeln darüber niemandem hilft. Mit dieser Verfahrensweise lebe ich seit vielen Jahren und sie hat mir schon viel überflüssiges Grübeln erspart.

Unser Tierarzt ist damals zu uns nach Hause gekommen, hat den Hund um ca. 22:00 Uhr erlöst und um 22:30 Uhr war die gesamte Familie mit dem Hund im Krematorium und wir konnten uns alle noch einmal von unserer Maus verabschieden. Zwei Tage später konnte ich mit meiner ältesten Tochter (Frau und jüngste Tochter wollten nicht) noch einmal mit Kerzen und Blumen in Ruhe Abschied nehmen und dann bei der Kremierung dabei sein (hätten wir aber nicht gemusst).

Also meine Denkweise: So lange du für den Hund lebst dem es überwiegend gut geht, lasst ihn leben. Aber wenn der Hund nur noch lebt, weil du dich dadurch besser fühlt, dann müsstest du besser die Entscheidung treffen ihn gehen zu lassen.

Und noch etwas aus meiner Denkweise: Der Hund denkt nicht über das Sterben nach, aber Leiden spürt er. Und er nimmt für seine Menschen Leid auf sich. Da ist dann die Entscheidung des Menschen gefragt, aus Liebe zu ihm ihn zu erlösen.

Ich wünsche dir viel Kraft zu entscheiden und mit dieser Entscheidung in Zukunft leben zu können. Aus eigenener Erfahrung kann ich nur bestätigen, dass es so funktioniert.

L.G.,
Jürgen
Den ersten Hund, den ich als Sitter hatte, ließen wir letztes Jahr Ende Sommer
bei mir zu Hause einschläfern, weil er ganz klar machte:
Es ist genug! Wenn ein Labrador nimmer frißt...
Der Tierarzt kam zu mir, die Familie von Ben war auch dabei & bevor der Hund
dann in die bekannte Plastiktüte gesteckt wurde, schickte ich die Familie weg:
So behielten sie ihren Ben friedlich schlafend in Erinnerung!

Klar, leicht war das für alle nicht; aber Sir Ben *herz* hatte einen würdigen
Abgang und das zählt, finde ich.

LG & eine gute Entscheidungsfindung für dich...Klaus
*********rt64 Frau
649 Beiträge
Vor 6 Jahren gab es für mich eine ähnliche Entscheidung. Mein Hovawart zeigte mir mit fast 16 Jahren......"Ich kann nicht mehr." Er konnte nicht mehr schnell genug aufstehen um draußen sein Geschäft zu verrichten, das Laufen im Allgemeinen bereitete ihm Schmerzen. Aber er war mein Fels in der Brandung während der Trennung von meinem Mann und ich konnte ihn nicht gehen lassen. Als ich die ersten Kartons packte für den bevorstehenden Umzug sah er mich eines Abends an mit seinen wundervollen Augen und ich wusste, .....jetzt muss ich ihn gehen lassen. Ich kann ihm den Umzug und alle damit verbundenen Veränderungen nicht zumuten. Ich habe ihn am nächsten Tag ins Auto gepackt, wir sind zu seinem Lieblingsplatz gefahren, sind noch einmal spazieren gegangen und ich habe mir meinen ganzen Kummer von der Seele geredet. Dann sind wir an einer Bank gesessen und ich wusste es ist okay.
Wir sind zum Tierarzt gefahren, der hat ihn gespritzt und uns dann alleine gelassen. Ich hatte Zeit so viel wie ich brauchte.
Dann bin ich gegangen.
Ich dachte nie mehr wieder wird es einen solchen Hund für mich geben.
Doch letztes Jahr habe ich über den Tierschutz eine kleine Hündin gefunden. Es war Liebe auf den ersten Blick wie damals bei meinem Hovawart.
Sie bereichert mein Leben und ich weiß, damals habe ich alles richtig gemacht.
Aber mein Hovawart wird auch immer einen Platz in meinem *herz* haben.
*******nd68 Frau
532 Beiträge
Ich darf gar nicht daran denken, wenn es irgendwann bei meinem Hund soweit ist.

Aber diese Momente sind unausweichlich.

Bei meinen zwei Katzen habe ich jeweils gespürt, als die Zeit gekommen war. Ich ließ sie beim Tierarzt erlösen und habe sie auch jeweils mit nachhause genommen. Dort habe ich sie einen Tag gebettet um sie dann am nächsten Tag im Garten zu bestatten. Der Grund dafür war - ich weiß es klingt jetzt verrückt - dass ich mir sicher sein wollte, das sie wirklich tot waren. Probleme mit irgendwelchen Ungeziefer hatte ich nicht.


Ich wünsche Dir und Deinem treuen Begleiter viel Kraft!!!
****ig Paar
1.396 Beiträge
Ich weiss wie du dich fühlst und es ist keine einfache Zeit und auch kein einfacher Weg.
Man denkt, man bereitet sich vor auf diesen Tag, man ist etwas gefasst, doch dann kommt doch alles ganz anders.

Wir mussten diese Entscheidung im April treffen und unsere Luna nach 14 Jahren über die Regenbogenbrücke begleiten.
Wir haben das Glück, dass unser Tierarzt auch Hausbesuche macht. Das mit dem kühlen des Körpers ist eine schlechte Ausrede. Der TA hat angeboten, den Körper mitzunehmen, doch wir haben uns dazu entschlossen, den allerletzten Weg gemeinsam zu gehen und haben den Körperselber ins Krematorium gefahren. So konnten wir noch gute 2 Stunden abschied zu Hause nehmen und auch im Krematorium hatten wir die Zeit und Ruhe dazu. Der Körper muss nicht sofort gekühlt werden. Erst nach der Starre fängt ein Körper an sich langsam zu zersetzen.

Den Zeitpunkt wann es passieren soll, sagt dir dein Hund bestimmt und du wirst es spüren. Das kann ganz unerwartet kommen, auch wenn der Abend vorher oder auch noch am Morgen alles in Ordnung war.
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